20160609

Siebte Auflage des #SaarCamp in Saarbrücken und ein Ausblick

Vorarbeiten

Das Jahr 2015 war ein Jahr des Übergangs. Viele der bisherigen Organisatoren zogen sich nach Jahren intensiver Aufbauarbeit zurück, neue Interessenten kamen dazu. Wie so häufig bei einem fast vollständigem Wechsel der handelnden Personen mussten dabei auch wieder die Plattformen der Zusammenarbeit neu aufgebaut werden.

Gespanntes Warten auf den Start des SaarCamp 2016
Gespanntes Warten auf den Start des SaarCamp 2016



















In den ersten Jahren wurde z. B. eine Gruppe innerhalb von facebook genutzt. Es gab da auch noch nicht gar so viel zu regeln. Der finanzielle Teil wurde über eine externe Agentur abgewickelt. So war alles rechtens und im Land der kurzen Wege klappte vieles auf Zuruf. In dem Maße, wie das SaarCamp wuchs und seinem selbst immer höher gesetzten Qualitätsstandard gerecht werden wollte, reichte dies nicht mehr.

Eine sich daraus ergebende Konsequenz war die Errichtung eines eingetragenen Vereins als Trägergesellschaft für das SaarCamp. Die Wahl dieses Rechtsinstitutes ergab sich nach Abwägung verschiedener Möglichkeiten. Auch mit den Organisatoren anderer Barcamps wurden diese diskutiert. Ein eingetragener Verein ist eine eigene Rechtspersönlichkeit. Eine getrennte Rechnungslegung ist möglich und auch Haftungsfragen sind klar geregelt. Zudem gibt es für die innere Organisation einen gesetzlich fixierten Rahmen.

Vorbereitung

Das neue Team brachte gleich zweifach Erfahrungswissen mit. Einerseits gab es einige Unterlagen aus den vorhergehenden SaarCamps. Zum anderen war Organisationswissen aus weiterem ehrenamtlichen Engagement vorhanden.

Als Plattform - gerade in der IT ändern sich die Angebote schnell - wurde Slack gewählt. Es blieb bei der innerorganisatorischen Nutzung, obwohl die Plattform auch für die Teilnehmer offen stand. Aber dort blieb es bei von der Neugier getriebenen wenigen "Hallo"-Beiträgen. Ausführlicher wurden Google-Docs genutzt, hier insbesondere die Tabellenkalkulation. Hier lassen sich effizient über Tabs viele verschiedene Informationen unterbringen. Im Laufe der Zeit wurde in Slack Dropbox integriert, was aber nur von denen nutzbar war, die schon bisher dort ein Nutzerkonto besaßen.

Das Vorbereiten eines Barcamps macht auch Spaß
Das Vorbereiten eines Barcamps macht auch Spaß




















Eines zeigte sich auch in Slack ganz analog zur facebook Gruppe. Slack ist ein Chatdienst, ein Medium zur Diskussion. Es gibt einen Informationsstrom, der schnell aus dem Fokus gerät. Entsprechend war ein Dokumentenrepository nicht wirklich vorhanden, obwohl Slack solches auch vorsieht. Anscheinend gibt es aufgrund der umgesetzten Bedienkonzepte zu hohe Hürden. Es gibt zum Thema Projektmanagement also noch ausreichend Experimentierpotenzial.

Und natürlich blieb es bei den gelegentlichen Treffen des Teams. Das persönliche Gespräch bleibt höchst effizient.

Durchführung

Was soll ich dazu sagen? Lassen wir hier die Teilnehmer sprechen. Sie berichteten in Blogs und den Social Media unter dem Hashtag #SaarCamp äußerst fleissig und sehr zufrieden. Zusammenfassungen wird es auf der Webseite http://saarcamp.org geben.


Wie immer: die Zeittafel füllt sich bei der Sessionplanung
Wie immer: die Zeittafel füllt sich bei der Sessionplanung



















Vielleicht sollten an dieser Stelle zwei Dinge erwähnt werden. Zum einen gibt es eine stärker gewordene Wahrnehmung des SaarCamps in der Öffentlichkeit. Noch immer ist das Veranstaltungsformat Barcamp erklärungsbedürftig. Aber konventionelle Medien berichteten. Die Unkonferenz über Online Themen ist im Print angekommen. Und auch der Politik ist das SaarCamp nicht verborgen geblieben. 2016 hat die Ministerpräsidentin des Saarlandes https://twitter.com/_A_K_K_ die Schirmherrschaft übernommen. Solcherlei Wertschätzung ist noch keinem anderen Barcamp in Deutschland widerfahren.

Die zweite Neuigkeit war die Einladung von Startups. Sie hatten Gelegenheit zum Pitchen, also in drei Minuten ihr Unternehmen oder Projekt vorzustellen. Es gab Preise zu gewinnen und insgesamt wurde von den Teilnehmern diese Neuerung begeistert aufgenommen. An Kleinigkeiten der Integration kann noch gefeilt werden.

Wieder dabei: die SaarBlogger auf der Suche nach Saarland Blogs
Wieder dabei: die SaarBlogger auf der Suche nach Saarland Blogs

















Nachdem das SaarCamp eine Gelegenheit zur Vernetzung ist, war im Vorjahr den regionalen (IT-)Gemeinschaften Gelegenheit gegeben worden, sich zu präsentieren. In diesem Jahr ging das etwas zurück. Hier waren die SaarBlogger wieder vertreten. Sie boten eine Session mit einem Blogcheck an. Zudem konnten die Barcampteilnehmer ihre Blogs in ein Formular zur Aufnahme auf die Webseite präsentieren.

Lobenswert erneut der Einsatz des Hackerspace Saar mit ihrem Freifunk Projekt. Der Verein Opensaar e. V. war gar wieder als Bronzesponsor dabei. In der Blogcheck Session wurden Seiten des Openstreetmap Projektes besprochen. Auch die Pythonjünger waren sehr aktiv dabei.

Was überhaupt nicht fehlen darf ist die Nennung der Sponsoren. Hier nur ganz allgemein. Es ist heutzutage nicht mehr so einfach für Barcamps, Sponsoren zu gewinnen. Ohne diese kann aber kein Barcamp stattfinden. Das Konzept sieht vor, die Hürden zur Teilnahme sehr niedrig zu halten. Das SaarCamp verlangte für zwei Tage bei voller Verpflegung aller Teilnehmer lediglich 15 Euro. Das deckt die Ticketverkaufsgebühren und zusätzlich noch etwa Versicherungen. Zudem zeigte sich eine disziplinierende Wirkung, bei gebuchtem Ticket auch wirklich zu kommen.

Also, die Sponsoren waren zahlreich vorhanden. 2016 hatte das Organisationsteam zum ersten Mal exakt benannte Sponsorenpakete zusammengestellt. So sind für beide Seiten die Vorteile besser sichtbar. Was aber viel wichtiger ist: die unterstützenden Unternehmen sind auch mit Mitarbeitern aktiv dabei und können so den kreativen, motivierenden Geist eines Barcamps unmittelbar erfahren und ins Unternehmen zurücktragen.

Nachbereitung

Diese steht zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Blogbeitrags noch aus. In der Feedback- und Abschlusssession gab es fast nur Lob und wenig Kritik. Aber es gibt immer etwas zu verbessern. Ein besonderes Augenmerk wird man auf die Effizienz der Organisation werfen müssen. Wie sich zeigte, kann durch einige weitere Helfer eine wesentliche Entlastung der Kernmannschaft möglich werden. Zuletzt waren stets wenige, einzelne Personen besonders stark belastet. Die Aufgaben müssten auf mehr Schultern verteilt werden.

Geschenke für die Teilnehmer - Die SaarCamp Tasse
Geschenke für die Teilnehmer - Die SaarCamp Tasse

















Was sehr positiv ist: auf Nachfrage haben einige Teilnehmer ihre Bereitschaft erklärt, bei der Organisation des SaarCamp 2017 mitzuhelfen.

Das sieht sehr gut aus für die achte Auflage!